25. Neujahrsempfang am 22.01.2023
Neujahrsempfang Edermünde: Brücken bauen für mehr WIR als Ich-Ich-Ich
Nach 3 Jahren Zwangspause fand am vergangenen Sonntag in Edermünde wieder der traditionelle Neujahrsempfang statt. Bürgermeister Thomas Petrich und der Vorsitzende der Gemeindevertretung Armin Wicke hatten den Empfang angesichts der Krisenflut der vergangenen Jahre unter das Motto „Brücken bauen“ gestellt.
Wicke ging in seinem Beitrag darauf ein, was die momentane Vielzahl der Krisen für die ehrenamtliche Kommunalpolitik bedeutet. Durch die Kriegsfolgen, Inflation und die großen demographischen Veränderungen würden auch in Edermünde die Spielräume geringer. Die ehrenamtlich tätigen Gemeindevertreter wären ja schließlich nicht in der Lage, Krisen ungeschehen zu machen. Ihre Aufgabe sei es vielmehr, damit umzugehen und die besten Lösungen im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zu finden. Dabei müssten sie aber in der aktuellen Lage zunehmend häufiger „den Mangel verwalten“, als schöne Projekte für die Gemeinde zu entwickeln. Wicke betonte, dass gerade wegen der enormen Herausforderungen der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtiger sei denn je. Auch in der Gemeindevertretung würde mehr „WIR“ bei der Arbeit hilfreich sein. Dafür sei es aber notwendig, manches gut eingeübte „Ich, ich, ich“ zurückzustellen.
Bürgermeister Thomas Petrich stellte die Vorhaben der Gemeinde für das Jahr 2023 vor. Im Mittelpunkt stehen der Einzug in die neuen Kindergärten in Besse und Grifte und zwei große Infrastrukturprojekte im Straßen- und Wegebau: Der Ederradweg zwischen Grifte und Wolfershausen soll im Frühjahr fertiggestellt werden und zwischen Grifte und Haldorf werden neben dem Rad- und Gehweg auch Wasserleitungen und Abwasserkanäle erneuert und das Neubaugebiet „Langes Gewende“ angeschlossen.
„Die Investitionssumme für diese Projekte beläuft sich auf fast 20 Mio. EUR und sie werden das gemeindliche Bauamt gut auslasten“, so der Bürgermeister. Trotzdem will die Gemeinde in diesem Jahr noch weitere Baumaßnahmen umsetzen, zum Beispiel an den Feuerwehrhäusern in Grifte und Holzhausen, dem Bauhof und dem Spielplatz in Haldorf.
Neben einigen Projekten im Bereich Natur- und Klimaschutz kommt laut Bürgermeister Petrich eine neue Herausforderung auf die Gemeinde zu, über die die Gemeindevertretung am 6. Februar zu entscheiden habe. Der Schwalm-Eder-Kreis will nach dem Auszug des Kindergartens ab März das Gebäude des DGH Grifte mieten und dort eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 70 Geflüchtete einrichten. Hintergrund ist, dass in Edermünde momentan deutlich weniger Menschen untergebracht sind als im Kreisdurchschnitt. Bürgermeister Petrich kündigte an, dass die Gemeinde die hauptamtliche Flüchtlingsarbeit stärken und sich gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern um die Betreuung der zugewiesenen Flüchtlinge kümmern werde. Die Gemeindebücherei werde für drei Jahre in der früheren Sparkassenfiliale unterkommen, bis dahin sei hoffentlich das neue Domizil im „Hof Werner“ fertiggestellt.
Unterstützt von lokalen Schmeckewöhlerchen von Tim Raschke und kühlen Getränken serviert vom Motorradclub Midnight Specials Besse wurde anschließend noch bis in die Abendstunden gemeinsam daran gearbeitet, Brücken zu bauen für die großen Herausforderungen unserer Zeit.
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