Bürgerversammlung Haldorf
Unverständnis und viel Frust wegen der Verkehrssituation in Grifte
Armin Wicke, Vorsitzender der Edermünder Gemeindevertretung, konnte bei der Bürgerversammlung zur aktuellen Verkehrssituation in Grifte am Donnerstagabend ein brechend volles DGH Haldorf begrüßen. Über 150 Bürgerinnen und Bürger aus Grifte und den anderen Edermünder Ortsteilen haben die Chance genutzt, sich über die aktuelle Lage zu informieren und ihren Unmut deutlich zu machen. Auch die Nachbargemeinde Guxhagen war in Person des Ersten Beigeordneten Bernd Hohlbein vertreten.
Bürgermeister Thomas Petrich und Regierungspräsident Mark Weinmeister standen in der Versammlung persönlich Rede und Antwort. Im Zentrum der intensiven aber sachlichen Diskussion stand die massive Zunahme der Verkehrsbelastung durch die Einbahnstraßenregelung an der Südtangente bei Kassel. Bürgermeister Petrich berichtete, dass sich die Anzahl der durchschnittlich durch Grifte fahrenden Fahrzeuge von rund 11.100 pro Tag nach Beginn der Einbahnregelung Anfang Mai schlagartig auf über 17.200 erhöht habe. Im gleichen Maß habe auch der LKW-Verkehr zugenommen: Durchschnittlich 680 LKW fahren momentan täglich über die marode Fahrbahn und sorgen Tag und Nacht für kaum erträglichen Lärm und Erschütterungen der benachbarten Wohnhäuser. Diese schlimme Kombination aus nochmals stark erhöhten Fahrzeugzahlen und einer völlig verschlissenen Straßenoberfläche sei eine fürchterliche Belastung für die Anlieger und könne so nicht bleiben, so der Bürgermeister.
Regierungspräsident Weinmeister erläuterte zum Thema Schwerverkehr, dass das Regierungspräsidium bei Entscheidungen über LKW-Ausnahmegenehmigungen an die Rechtslage gebunden sei. Das Straßenverkehrsrecht lasse ein völliges Verbot nicht zu. Dabei sei insbesondere auch zu berücksichtigen, dass die L 3221 für das Land Hessen eine verkehrslenkende Funktion habe, die sicherzustellen sei.
Die weiteren eingeladenen Behörden hatten ihre Teilnahme abgesagt, jedoch konnte der Bürgermeister dennoch einige positive Nachrichten vermelden. So habe der Landrat des Schwalm-Eder-Kreis einen Behördentermin veranlasst, bei dem kurzfristig nach Entlastungsmöglichkeiten für Grifte gesucht werden solle. Die Verkehrspolizei des Schwalm-Eder-Kreises habe angekündigt, dass der Blitzeranhänger noch im Juli wieder für mehrere Wochen in Grifte stationiert werde. Und schließlich habe die für die Ortsdurchfahrt verantwortliche Landesbehörde Hessen Mobil mitgeteilt, dass die Planungen für eine Sanierung fortgeschritten seien und die Gemeinde voraussichtlich gegen Ende des Jahres einbezogen werde.
Die Vertreter der in Edermünde aktiven politischen Parteien waren sich in ihren Diskussionsbeiträgen einig darin, dass die Lage in Grifte für die Bürger unerträglich sei und ein dringender Handlungsbedarf bestehe. Die Gemeindevertretung werde am 17. Juli in öffentlicher Sitzung auch über dieses Thema beraten und weitreichende politische Forderungen an die verantwortlichen Behörden beschließen.
Verwendete Präsentation der Bürgerversammlung
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