Septembergespräch 2024: Über den Umgang mit Aggression und Hass
Am 10. September hatte die Gemeinde Edermünde zum zweiten „Septembergespräch“ ins DGH Holzhausen geladen. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung Armin Wicke sagte zur Begrüßung, dass sich die Gemeindegremien damit außerhalb der üblichen Tätigkeiten Zeit nehmen für eine bewusste Auseinandersetzung mit den Gefahren für unsere Demokratie.
Themenschwerpunkt war die seit Jahren zunehmende Schärfe in der öffentlichen Debatte. Aggression und Hass greifen insbesondere in den Sozialen Medien immer mehr um sich.
Zur Einführung ins Thema informierte Dr. Farina Rühs vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen über die Zwischenergebnisse ihrer Forschung zum Thema „Aggression und Gewalt gegen politisch Aktive in Deutschland“. Sie zeigte z. B. eine deutliche Zunahme von Hassbotschaften auf gegen Politiker, Aktivisten und auch anderen Menschen, die ihre politische Meinung äußern. Der Anteil der Menschen, die grundsätzliches Verständnis für Gewalt gegen Politiker äußern, hat sich demnach in den letzten sechs Jahren auf 13% mehr als verdoppelt.
Podiumsgäste und Publikum diskutierten anschließend lange über ihre persönlichen Erfahrungen und den eigenen Umgang mit Aggression und Hass im hauptamtlichen Berufsleben und in der Funktion als ehrenamtlicher Kommunalpolitiker.
Bürgermeister Thomas Petrich schloss sich zum Ende dem Redebeitrag eines Gastes an und forderte dazu auf, auch weiterhin Haltung zu zeigen und sich gerade in schwierigen Zeiten auch auf der kommunalen Ebene demonstrativ für das demokratische System unseres Landes zu bekennen.
Hintergrund: Die Veranstaltungsreihe „Septembergespräche“ war von der Edermünder Gemeindevertretung im Gedenken an den ermordeten Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke beschlossen worden. In den Veranstaltungen werden mit wechselnden Themenschwerpunkten Gefahren für die demokratische Grundordnung unseres Landes behandelt.
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